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Vortrag des Geschichtsvereins

Leben und Wirken der Schriftstellerin und Komponistin Annette von Droste-Hülshoff

Vortrag des Geschichtsvereins

Ort
Bürgerhaus Bad Arolsen, Rathausstr. 3

Veranstalter
Waldeckischer Geschichtsverein e. V. Bezirksgruppe Bad Arolsen

Termine
Mi, 18.09.2024, 19:30 Uhr

Annette von Droste-Hülshoff

Annäherung an eine Dichterin, die einst wie jetzt etwas aus der Zeit gefallen scheint.
Sie gilt heute als bedeutendste deutsche Dichterin des 19. Jahrhunderts. Als sie 1848 starb, war ihr
Werk öffentlich so gut wie unbekannt; die Erstauflage einer kleinen Gedichtsammlung verkaufte
sich kaum hundert Mal. Das adlige Frollein Nette erscheint uns als eine Romantikerin mit viel Eigensinn,
Wissens- und Forscherdrang, sowie einem tiefgründigen Blick hinter die Dinge. Ihre Sprache
bodenständig, ihre Gedanken durchaus Zeit und Raum durchbrechend, präzise beobachtend und
aus schier unerschöpflichem Wortschatz beständig schöpfend -, das lässt sich nicht „to go“ konsumieren
und fordert vom modernen Leser Zuwendung und Zeit.
Mit Feder und Tinte schrieb die Dichterin viele Briefe von 20 und mehr Seiten an vertraute Menschen,
Mentoren und Geistesgrößen ihrer Zeit. Ihr Gesamtwerk findet sich in Werksausgaben wieder,
je nach Herausgeber und Papierstärke von 1000 – 1200 Seiten im Umfang variierend.
Heute tippen wir Kurznachrichten mit 20 oder mehr Zeichen in unsere digitalen Geräte und können
seit Kurzem die Künstliche Intelligenz (KI) beauftragen, uns die zeitraubende Mühe des Texte
Schreibens abzunehmen. Was fangen wir heute nach gut 200 Jahren mit den Texten eines adligen
Frolleins aus Westfalen noch an? Hand auf´s Herz: Welches Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff
ist Ihnen vertraut? Mit Herzen wird die Farbe Rot assoziiert; Annette von Droste-Hülshoff
schrieb von grünem Blut an ihren Fingern. Es gibt mehr aus dem Leben der Dichterin zu entdecken
als dieses kleine Detail; und es lohnt sich, aus ihrem Gesamtwerk mehr als die schulische Pflichtlektüre
„Die Judenbuche“ zu kennen.
Kurz vor ihrem Tod schrieb sie in einem Brief: "Ich mag und will jetzt nicht berühmt werden, aber
nach hundert Jahren möchte ich gelesen werden." Das wäre die Zeit von 1948 gewesen. 2023 nun
markiert den 175. Todestag von Annette von Droste-Hülshoff. Als Sieben-Monats-Kind kam sie etwas
zu früh auf diese Welt. Mit gerade 51 Jahren ging sie möglicherweise etwas zu früh von dieser
Welt. Wie sehr war sie ein Kind ihrer Zeit? Annette von Droste-Hülshoff lediglich als Aristokratin,
versponnenes Fräulein, Katholikin und bodenständige Westfälin, Träumerin der Früh-Romantik,
Zweiflerin vor allem an sich selbst oder gar als Feministin ihrer Zeit vorauseilend zu sehen..., man
wird ihr mit Kategorien kaum gerecht werden können.
Weit entfernt vom Anspruch auf Vollständigkeit möchte der Vortrag eine Annäherung an diese Persönlichkeit
sein und Lust machen, das Werk von Annette von Droste-Hülshoff auch heute zu entdecken.
Seien wir gemeinsam gespannt, was sich finden lässt. Was weniger bekannt ist: Die Dichterin
war auch eine ausgezeichnete Musikerin und Komponistin. Der gut einstündige und bebilderte Vortrag
wird ergänzt durch Musikbeispiele und Auszüge aus dem Werk von Annette von Droste-Hülshoff.
Die Referentin Adelheid Ebbinghaus war nach ihrem Studium in verschiedenen Bereichen von
Bildung, Kunst und Kultur tätig und ist seit 2017 Vorsitzende der Ortsgruppe Heimatbund Bad Pyrmont
in Landesverband HBN e.V.
(Text: Adelheid Ebbinghaus).

Freuen Sie sich auf einen interessanten Vortrag!

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