Lottchen. Ein Tucholsky-Abend
Ort
BAC-Theater, In den Siepen 6
Veranstalter
BAC Theater & Kultur
Termine
Sa, 04.05.2024, 19:30 Uhr
Lottchen. Ein Tucholsky Abend
mit Dorit Meyer-Gastell
& Jurij Kandelja (Knopfakkordeon)
Lisa Matthias outet sich 1962 als Geliebte Tucholskys. Sie war es, die den Weltbühne-Herausgeber inspirierte, seinem „Lottchen“ eine Sprache und einen ganz eigenen Charakter zu geben. Grund genug, sich mit den Texten zu befassen, die Tucholsky seinen Frauenfiguren in den Mund gelegt hat. Das in Hamburg lebende Duo entführt das Publikum in die Welt der 20er Jahre mit Texten und Chansons von Kurt Tucholsky. Frech und lebendig inszeniert, virtuos begleitet von Jurij Kandelja auf seinem Bajan/Knopfakkordeon.
Regie: Michael Steuer
Pressekritik der Föhrer Nachrichten
…Man kann gerne gar keine Ahnung haben von Kurt Tucholsky. Vielleicht nur das Minimum: Schriftsteller und Journalist, lebte Anfang letzten Jahrhunderts, ein kritischer Geist in der Weimarer Republik (….) er starb früh, da war er gerade 45. Und jetzt während der Vorstellung kann man sich herrlich wundern, was dieser kleine, dicke Mann so alles in Sachen Frauen fabriziert hat. Und was die Hamburger Schauspielerin Dorit Meyer-Gastell so passgenau herausgezogen hat aus diesem ganzen Werk und der Frauenwut von Herrn T. (…) Der kleine Gastraum in der Wyker Mittelstraße: rappelvoll.
Auf der Bühne auch Meyer-Gastells Partner Jurij Kandelja, gebürtig aus Moldawien, der auf seinem Knopfakkordeon sehr virtuos schöne Musik aus der Zeit Tucholskys spielte: Getragen, fidel, salonig oder kabarettistisch – seine Partnerin unterstützend in ihren verschiednen Rollen als Chansonnière (mit Zylinder) und Geliebte (kokett mit Puderbausch). Die Idee, die dem Stück vorausging und zwischen Schauspielerin und Regisseur Michael Steuer eine langsame Annäherung fand, war, die Memoiren Lisa Matthias´ mit einzuflechten: jener Journalistin, die 1962 – also weit nach Tucholskys Todihre Liaison mit dem berühmten Schreiber enthüllte, mit dem Sie „so intim befreundet gewesen (war), wie man das als Frau mit einem Mann sein kann“. Das alles war wunderbar frisch, verspielt, und erotisch… nämlich genauso, wie man Tucholsky – für die damalige Zeit ungewöhnlichen Tod beschrieb. Dementsprechend groß und lange war auch der Applaus.
Ticket-Line:
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